Back-on-Track Germany begrüßt die Ankündigungen der ÖBB und der DB, einen weiteren Nachtzug zurück auf’s Gleis zu bringen.
„Es ist überfällig, dass die Nachtzugverbindung zwischen Berlin und Paris wieder zurückkommt: Bis zur Einstellung 2016 war diese regelmäßig ausgebucht. Viele Bahnverbindungen nach Frankreich und darüber hinaus werden so wieder attraktiv – bei einem Ausstoß von durchschnittlich 28mal weniger Treibhausgasen im Vergleich zum Flugverkehr“ so Juri Maier, der Vorsitzende des Vereins Back-on-Track Germany e.V. „Für die Verbindung zwischen Berlin und Brüssel wird mit dem neuen Zug eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Angebot des ‚European Sleeper‘ geschaffen.“
Die Nachtzüge nach Brüssel machen zudem die klimafreundliche Zugreise nach Großbritannien attraktiv. Wer European Sleeper und Eurostar kombiniert, ist bereits um 11 Uhr im Herzens Londons. Als europäische Initiative fordert Back-on-Track dafür durchgehende Tickets, die den Anschluss der Fahrgäste sichern.
„Für eine wirkliche Renaissance des Nachtzugverkehrs als Alternative zum Flugverkehr sind diese neuen Verbindungen jedoch nur ein Schritt von vielen“, ergänzt Bernhard Knierim, der 2. Vorsitzende des Vereins, „wir bräuchten noch ein erheblich erweitertes Nachtzugnetz. Wir hoffen, dass die durchgehende Verbindung nach Paris schon bald jede Nacht angeboten wird: Der Bedarf ist weit größer als dreimal wöchentlich, denn Tagverbindungen dauern 9 Stunden mit Umstieg.“
Eine sinnvolle politische Maßnahme die Deutschland zur Förderung der Nachtzüge ergreifen könnte wäre eine Streichung der Mehrwertsteuer für internationale Bahntickets – bei Flugreisen ist dies seit langem der Fall. Österreich zeigte kürzlich, wie dies mit einer einfachen Gesetzesänderung möglich ist.
Die Wiedereinführung der Linie von Berlin nach Brüssel/Paris ist vor allem ein Verdienst der ÖBB, die 2016 auf eigenes Risiko die DB-Nachtzüge weiterführten. Der Anteil der DB beschränkt sich seither im Wesentlichen darauf, am Enagagement der Österreicher mitzuverdienen. Back-on-Track fordert von Europas größtem Schienenverkehrsunternehmen mehr Verantwortung für das europäische Nachtzugnetz zu übernehmen z.B. durch Finanzierug des dringend benötigten Rollmaterials.
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