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60.000 Menschen für Erhalt der Paris-Nightjets

Die drohende Einstellung der Nachtzüge zwischen der französischen Hauptstadt, Deutschland und Österreich löst zahlreiche Reaktionen aus. Während eine Petition bereits mehr als 60.000 Unterschriften gesammelt hat, versammelten sich am Freitag, dem 3. Oktober, knapp hundert Bürger und Politiker vor dem Bahnhof Gare de l’Est in Paris. Begleitet vom Klang der Celli forderten die Demonstranten eine Stärkung dieser deutsch-französischen Verbindung.

    Unter ihnen waren Sympathisanten und Politiker, darunter Karima Delli, ehemalige Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Europäischen Parlament. Sie beklagt: „Wir fallen in Bezug auf die europäische Dynamik zurück, denn in Europa werden derzeit überall Nachtzüge ausgebaut. Die Behörden müssen verstehen, dass Nachtzüge kein Nischenmarkt sind, sondern eine echte Alternative.“

    Die Demonstranten fordern die Beibehaltung und Verstärkung der Nachtverbindungen Paris-Berlin und Paris-Wien über München. Das Kollektiv „Oui au train de nuit” (Ja zum Nachtzug) erinnert daran, dass diese beiden Züge eigentlich täglich und nicht nur dreimal pro Woche verkehren sollten. Nach Ansicht des Kollektivs würde ein täglicher Verkehr das finanzielle Gleichgewicht verbessern und gleichzeitig dem Image der Betreiber in Frankreich, Deutschland und auch in Europa zugutekommen.

    Dies ist eine Gelegenheit, die Bedeutung des deutsch-französischen Paares im europäischen Schienenverkehr zu bekräftigen: eine Lokomotive, die durchdreht, anstatt eine Politik zu vertreten, die den freien Personenverkehr auf vorbildliche Weise erleichtert.

    David Belliard, stellvertretender Bürgermeister von Paris, zuständig für Verkehr und Kandidat der Grünen für die Kommunalwahlen, die nächstes Jahr in der französischen Hauptstadt stattfinden werden, war ebenfalls anwesend. Er erklärt, dass „der Nachtzug eine echte Alternative zum Flugzeug sein muss: Er ist ein komfortables Verkehrsmittel, das erschwinglich werden kann. Es ist eine Frage der politischen Entscheidung.“

    Der demokratische Abgeordnete Frédéric Petit, der die in Deutschland, Österreich und Mitteleuropa lebenden Franzosen vertritt, fordert die Regierung auf, die öffentliche Unterstützung für die Einführung dieser Bahnstrecken und vor allem für die Einführung neuer, gut angebundener und angepasster Dienstleistungsangebote mit einer dynamischen und angemessenen Vermarktung aufrechtzuerhalten”.

    Zitate

    • David Belliard: Paris muss Ja zum Nachtzug sagen, denn der Nachtzug muss eine echte Alternative zum Flugzeug sein.“

    • Frédéric Hocquard: „Wenn wir das Flugzeug für Reisen innerhalb Europas ersetzen wollen, brauchen wir andere Verkehrsangebote, insbesondere den Nachtzug.“
Der Nachtzug erfindet eine andere Art des Tourismus, den Slow Tourism.“

    • Karima Delli: Die europäischen Bürger wie auch die französischen Bürger wollen Nachtzüge, jetzt ist es eine Frage der politischen Entscheidung. Morgen brauchen wir auch Verbindungen wie Paris-Barcelona, Paris-Malmö …“

   
Damit Frankreich sich weiterhin für die Wiedereinführung von Nachtzügen einsetzt, ruft „Oui au train de nuit“ die Bürger Deutschlands und ganz Europas dazu auf, die Petition auf agir.greenvoice.fr/p/berlin zu unterzeichnen.