Zum Inhalt springen
Home » Aktuell » Reibungsloser Zugang zu grenzüberschreitenden Zugtrassen in Sicht

Reibungsloser Zugang zu grenzüberschreitenden Zugtrassen in Sicht

  • von

Um einen reibungslosen grenzüberschreitenden Verkehr zu gewährleisten, ist es wichtig, dass in ganz Europa die gleichen Verfahren angewandt werden, wenn Zugbetreiber eine grenzüberschreitende Zugtrasse beantragen. Wenn das einfacher wird, fördert das die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene. Die Europäische Kommission hat eine Initiative ergriffen und eine Verordnung vorgeschlagen. Auf der Plenarsitzung am 13.3.2024 hat das Europäische Parlament den nächsten Schritt getan, um den richtigen Rechtsrahmen für eine gründliche Umsetzung zu schaffen.

Die Berichterstatterin im EU-Parlament, Tilly Metz, fasst zusammen: „Diese neue Verordnung wird eine optimalere Nutzung der Schienenwege ermöglichen, so dass wir mehr Züge auf die Gleise bringen können. Die Fahrgäste werden von einer höheren Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Züge profitieren und für die Verlader wird es einfacher, ihre Waren auf der Schiene zu transportieren. […] Mit diesem Vorschlag können wir beginnen, uns von einem Flickenteppich von Netzen zu einem nahtlosen europäischen Eisenbahnnetz zu bewegen.“

Die Kapazitätsverordnung wird sich definitiv auf die Kapazitätszuweisung für den gesamten Schienenverkehr in Europa auswirken, auch für Nachtzüge.

Wir haben Lukas del Guidice vom Forum Train Europe (FTE) in der Schweiz gefragt, wie er die Vorteile dieser neuen Verordnung erklären kann:

Seiner Meinung nach sind die folgenden Aspekte für Nachtzüge besonders interessant, sagte er:

1) Für stabile Verkehre wie Nachtzüge sollte eine endgültige Bestätigung des Fahrplans zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen. Das bedeutet, dass Fahrkarten, zum Beispiel für den Weihnachtsverkehr direkt nach dem Fahrplanwechsel, früher verkauft werden können. Auf diese Weise holst du gegenüber anderen Verkehrsträgern wie Flugzeugen und Fernbussen auf.

2) Eine mehrjährige Zuweisung von Streckenkapazitäten sollte durch das Element der „rollierenden Planung“ für bis zu 3 Jahre unterstützt werden. Dies schafft eine bessere Planungssicherheit für Nachtzuganbieter, da sie sich darauf verlassen können, dass eine Strecke im gleichen „Kapazitätsband“ für die erhaltenen 3 Jahre zugewiesen wird. Dies kann sich auch positiv auf die Finanzierung des rollenden Materials auswirken, z.B. indem es einen gewissen Schutz für den Geschäftsplan gegenüber Kreditgebern bietet.

3) Wenn sich mehr Bewerber für Strecken bewerben, als Kapazitäten zur Verfügung stehen, sollten diese Konflikte letztlich anhand von sozioökonomischen Kriterien gelöst werden, wenn eine schlichtende Koordinierung nicht erfolgreich ist. Das bedeutet, dass derjenige Verkehr den Zuschlag erhalten sollte, der der Gesellschaft den größten Nutzen bringt, zum Beispiel durch Verkehrsverlagerung.

>> Weiterführende Lektüre

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert